Donzdorf: Starkes Spitzenduo im Louisdor-Preis
Bereits zum vierten Mal macht der Louisdor-Preis auf dem Birkhof Dressurfestival Halt, wobei die vierte Station von echtem Championatsflair begleitet wird. An der Spitze zeigte sich auch ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zweier mit medaillendekorierten Damen.
Die Serie für Nachwuchs-Grand-Prix-pferde ist 2025 in ihre 19. Saison gestartet. Dabei kann die Serie auf eine beachtliche Bilanz blicken: Von den bisher 18 Finalsiegern haben bereits sechs bei Olympischen Spielen teilgenommen. Auch die Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl setzt in dieser Saison im Louisdor-Preis eines ihrer großen Nachwuchshoffnungen ein. Die Rede ist vom zehnjährigen Grand Galaxy Win-Nachkommen Got it BB. Der Wallach zählt bereits seit fünf Jahren zur „Aubi-Familie“. Das Paar hat schon einige Siege und Platzierungen auf Inter II-Niveau gesammelt und wird in der Louisdor-Preis Finalqualifikation den nächsten Schritt in den Grand Prix-Sport nehmen. In der Einlaufprüfung zur morgigen Qualifikation überzeugten Jessica von Bredow-Werndl und Got it BB mit leichtfüßigen Passagen sowie aktiv abfußenden Piaffen im erlaubten Vorwärts. Im Galopp bildeten unter anderem die gut ins Bergauf gesprungenen Einer- und Zweierwechsel ein Highlight. Aber auch die Galopppirouetten gelangen gut zentriert, hätten für noch höhere Noten in ihrem Durchsprung noch flinker sein dürfen. Alles in allem setzten sie sich mit 71,15 Prozent gegen Helen Langenhanenberg mit dem in Baden-Württemberg und Bayern bestens bekannten DSP Danny Cool (71,13 Prozent) durch. Die beiden Paare trennte nur ein halber Punkt! Ab dem Anreiten dreijährig, über dreimal Gold bei den DSP-Championaten, die Qualifikation für die Bundeschampionate mit 9,4 und den Gewinn von Silber in Warendorf bis zum Dressurpferde-WM-Finale der Sechsjährigen lag die Ausbildung von DSP Danny Cool in den Händen von Lisa Volpp und Sebastian Horler. 2023 belegte DSP Danny Cool unter dem Sattel von Helen Langenhanenberg im Finale des Nürnberger Burgpokals Platz drei. Im vergangenen Jahr meisterten die beiden den Sprung in die Königsklasse und überzeugten heute mit leichtfüßigen Trabtraversalen, gut ausgehaltenen Passagen und weit nach vorne gesprungenen Serienwechseln. Teuer wurde es im Übergang zur ersten Piaffe, als der zehnjährige Wallach nicht gleich in die Piaffe fand. Die zweite Piaffe gelang dann stark verbessert. Dr. Annabel Frenzen belegte mit Szechuan (69,6 Prozent) Rang drei. Thomas Wagner mit Escolar’s Emil (69,5 Prozent), Julia de Ridder mit Birkhofs Diamantinos (69,3 Prozent) und Josephine Rosen mit Mister JR (68 Prozent) sicherten sich ebenso eine Platzierung.
Doppelsieg für Thomas Wagner
In der darauffolgenden Intermediaire II der Großen Tour gelang Thomas Wagner der große Coup. So belegte er mit seinen Pferden Filigrano Marone (71,7 Prozent) und Escolux (70,4 Prozent) die Plätze eins und zwei. Im Sattel von Filigrano Marone gelang dem hessischen Dressurausbilder eine Runde wie aus einem Guss, wobei die besonderen Highlights in der Galopptour lagen. Beispielsweise punktete das Erfolgsduo mit top zentrierten Galopppirouetten. Hausherrin Anna Casper folgte mit Birkhofs Bacardi (Z.: Rupert Wiedemann) auf dem Bronzerang (69,7 Prozent). Nach einem noch etwas vorsichtigem Beginn sammelten die beiden im Galopp Punkte. Manuel Springhetti mit Selectric (68,1 Prozent), die Bayerin Svenja Holzmayr mit Johnson’s (68,1 Prozent) und Dr. Annabel Frenzen mit SilberStern FRH (68 Prozent) folgten auf den weiteren Plätzen.
Wissen Sie, was am Samstagnachmittag auf dem Birkhof Dressurfestival besonders schön war? Die Begeisterung für den Dressursport. Egal, ob es die sehr gelungene Kindereskorte mit strahlenden Kinderaugen oder die vollen Zuschauerränge waren – der Dressursport und die Faszination Pferd wurden unabhängig vom immer noch „wilden“ Wettergott wahrlich gefeiert!