Elton - PSA-Star und „coole Socke“

Das PSA-Finale in Albführen am Donnerstag geriet zu einem wahren Triumphzug des Haupt-und Landgestütes Marbach. Drei Pferde unter den ersten fünf des starken Feldes sind Deckhengste in Diensten des Landes – allen voran der Hannoveraner Elton von Emerald van het Ruytershof.
Ein Hannoveraner als Sieger in einer Serie für vierjährige DSP-Springpferde? Das lässt das Reglement zu, wenn das besagte Pferd auf einer DSP-Veranstaltung gekört und vermarktet worden ist. Das trifft auf Elton zu, der in München süddeutsch gekört und vermarktet worden ist – nämlich an das Haupt- und Landgestüt. Ein guter Fang, wie man weiß. Die Jury, bestehend aus Helmut Hartmann und Peter Bort, setzte den herrlich basculierenden und kräftig abdrückenden Hengst unter Richard Vogels Bereiterin Pua-Luise Baur mit 8,8 auf Rang eins. Richard Vogel hatte den Hengst, der sein feines Blut aus der anglo-arabischen Mutterlinie (über Ludwig von Bayern) schöpft, im Mai in Ladenburg qualifiziert. Elton (ohne John) aus der Zucht von Jens Löhden steht als DSP-Prämienhengst normalerweise auf der Deckstation in Biberach, wird von Pauline Jopp gearbeitet – ein kurzes Training für die Turnierreiter genügt. Der Hengst bringt großes Vermögen und viel Einstellung mit in den Sport. „Elton ist absolut eine coole Socke, so abgeklärt mit seinen vier Jahren, und ich freue mich immer wieder, ihn reiten zu dürfen“, erklärte Pia-Luie Baur nach ihrem Sieg.
Mit 8,6 platzierte Gestütsausbilderin und Gefühlsreiterin Eva-Maria Lühr den nächsten „Marbacher“ auf dem zweiten Platz: Den ebenfalls in der Zucht eingesetzten Doctor Snow, der interessanterweise gar nicht schneeweiß ist, sondern braun. Hingegen ist sein Vater ein Schimmel und heißt Doctor Blue – beide sind auf der Alb im Einsatz. Der „alte“ Doctor ist auch erst neun Jahre jung und wird im Sport von Pia-Luise Baur am Stall Vogel geritten – da schloss sich in Albführen also ein Kreis. Smilla, die Mutter des jungen Doctor ist übrigens Halbschwester des DSP-Champions FBW Million Ways.
Auf Rang drei rangierte dann die diesjährige Siegerin der Franz-Srahl-Schäfer-Stutenschau von Weilheim: Venus PZ von Verdi/Balout due Rouet aus der Zucht von Peter Ziebert in Neuler, ausgebildet und vorgestellt von Christian Heideker, auch er lange Jahre ein Marbach-Bereiter. Die beste Stute im Feld bekam eine 8,3. Siegreiterin Pia-Luise Baur platzierte die Stute Hedda aus der Zucht von Sandra Einsiedler in Ehingen mit einer 8,2 auf Rang vier. Sie stammt von Hicksteadt White, der unter Jörne Sprehe gerade eine internationale Erfolgssträhne hat, die Mutter von Lordanos.
Auf Rang fünf noch einmal das Haupt- und Landgestüt, diesmal mit dem blutgeprägten eleganten und hochbeinigen Schimmel Askaryan von Asca/Little Rock, diesmal unter Bereiterin Eileen Maier. Im Juli in Weilheim wurde der Gestütshengst unter Eva-Maria Lühr Landeschampion der vierjährigen Springpferde; gezüchtet hat ihn Heinz Walz in Bad Wildbad. Gleichauf platzierte Philipp Borst die schwarzbraune Stute Celina O von Chubakko/Cento aus der Zucht von Ulrich Ostermann in Adelmannsfelden.
Das PSA-Finale, das kurzfristig von Donaueschingen nach Albführen verlegt werden musste, fand dort allerbeste Bedingungen vor. Auch mit der Qualität konnte der baden-württembergische Zuchtverbands-Geschäftsführer Norbert Freistedt sehr zufrieden sein. Im Finale waren 13 Pferde am Start, acht davon wurden mit einer Note von 8,0 oder besser bewertet. Die Jury war kompetent besetzt und zufrieden. „Gute Pferde, aber es wurde auch sehr gut geritten“, bescheinigte Helmut Hartmann.
