Wiesbaden: Felix Vogg siegt in CCI4*-S

Dieser Plan ist voll und ganz aufgegangen: Beim traditionellen Pfingstturnier in Wiesbaden war der international für die Schweiz startende Felix Vogg mit einem ganz bestimmten Plan angereist. In wenigen Wochen möchte der Baden-Württemberger mit Dao de l’Ocean bei den Olympischen Spielen starten, genauer gesagt durch den Park von Schloss Versailles galoppieren. Sein Plan: Auch beim Pfingstturnier in Wiesbaden galoppieren die Vielseitigkeitsreiter in der Geländeprüfung durch den Biebricher Schlosspark, also ein ähnliches Feeling, gar echtes Vor-Olympisches-Feeling. Dass diese Vorbereitung so erfolgreich verläuft, hätte Felix Vogg wahrscheinlich selbst nicht erwartet. Denn schlussendlich beendete er seine Wiesbadener Premiere mit einem bärenstarken Sieg. Mit dem Kannan-Sohn gewann er die Vier-Sterne-Kurz-Prüfung mit 32,8 Minuspunkten vor dem Neuseeländer Tim Price auf Coup de Coeur Dudevin (39,0) und seinem Ausbilder Michael Jung auf Kilcandra Ocean Power (39,2). Dabei lobte Felix Vogg vor allem seinen Kannan-Sohn: „Er war super fokussiert, hat mitgedacht und mit eine gute Rittigkeit vermittelt“. Dabei war Felix Vogg gar nicht auf volles Risiko geritten. „Ich wusste, dass man in Wiesbaden schnell reiten muss. Ich dachte wirklich, ich wäre langsam unterwegs, weil ich wirklich darauf geachtet habe, in den Wendungen Tempo rauszunehmen, ich wollte nichts, riskieren“, erläuterte Felix Vogg. Die Zeit und vor allem der durch den starken Regen doch beeinträchtige Boden war das Thema aller Vielseitigkeitsreiter. Kein Reiter kam in der vorgegebenen Zeit ins Ziel. Auch Multichampion Michael Jung erläuterte, dass man deutlicher mehr auspassen musste und alles etwas früher und korrekter reiten musste, um in Balance zu bleiben. Sein Ritt im Sattel Kilcandra Ocean Power fiel jedoch etwas ganz anderem, wahrlich Außergewöhnlichem, zum „Opfer“. Ein steckengebliebener Gabelstapler, der kurz zuvor vergeblich versucht hatte, den Weg zu kreuzen und dann aber mit seinen kleinen Rädern dem nassen Boden zu Opfer fiel, zwang Michael Jung zu einem kurzen Stopp. Nach Entfernung des Gefährts ging es für Jung weiter und er galoppierte mit schlussendlich 39,2 Minuspunkten noch aufs Podest. Auch hier war es ein erfolgreicher Test: Der elfjährige Ire soll als Zweitpferd an der Seite von Michi Jung’s Nummer eins fischerChipmunk nach Luhmühlen reisen. Für die Olympischen Spiele ist der Wallach nämlich als Reservepferd gelistet.
Auch Anna-Lena Schaaf wird das diesjährige Pfingstturnier wohl nicht so schnell vergessen. Und das nicht aufgrund der regnerischen Verhältnisse. Nein, in Wiesbaden wurde dieses Jahr erstmals Deutsche Meisterschaften der U25-Vielseitigkeitsreiter ausgetragen und Schaaf darf sich nun als erste Reiterin mit dem U25-Meistertitel schmücken. Sie war mit ihrer Fairytale zu Platz fünf galoppiert.