Die Sache mit den Startnummern

Rainer Wenders hatte ein großes Blatt an seinem Monitor, dass es auch niemand übersehen konnte: Mit einer Inflation an Ausrufezeichen stand dort zu lesen: Neue LPO 2024!!! Zwei Startnummern am Pferd!!! Das war auch notwendig, merkte der erfahrene Turnierorganisator aus dem Rheinland, der auch in Baden-Württemberg Turniere betreut. Bei vielen wirklich gravierenden Änderungen in der LPO 2024 sind durchaus grundlegende Dinge im Kleingedruckten verschwunden. Zum Beispiel, dass jedes Pferd jetzt wieder zwei Startnummern tragen muss. Das hatten die meisten Reiter schlichtweg übersehen, es war auch kein Thema, das besonders kommuniziert worden wäre. In der neuen LPO 2024 ist allerdings wieder von „Startnummern“ – also in der Mehrzahl – die Rede. Das heißt: zwei mindestens. Kaum jemand hatte das mitbekommen; der Reitsporthändler mit seinem Wagen im Hof vor der Meldestelle freute sich. "Das hat uns beschäftigt", schmunzelte Richter und LK-Beauftragter Frank Uhde.
Das Dreikönigsturner des Reiterverein Eppelheim auf der privaten Reitanlage der Familie Wolf ist seit Jahren das erste im Land und der ganzen Republik. So war es auch jetzt, seit Mittwoch bis Sonntagabend. Diesmal stand das „Wolf-Turnier“ besonders im Fokus, denn die LPO wurde so spürbar geändert wie schon lange nicht mehr. So kamen dort einige neue Regeln auf den Prüfstand. Wie kamen sie in der Praxis an?
Erstes Fazit: unterschiedlich. Die Clear-Round-Regel in Springpferdeprüfung wurde begrüßt, die vergleichbare Lockerung in Fehler-Zeit-Springen brachte nach dem Geschmack einiger Reiter dann doch ein paar Sieger zuviel. Außerdem gibt es noch Unklarheiten wegen der Preisgelder (ausführliche Bewertung der neuen LPO in der Umsetzung im nächsten Reiterjournal). rok/Foto: rok