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Reiterjournal 20.02.2024
Im Rahmen der Pferd Bodensee fand das große Finale des 8er-Teams statt. Gutes Reiten zu fördern und zu fordern – ein Leitgedanke, den die Demo-Trainer Sven Lux, Oliver Oelrich und Otto Becker in ihren Lehrstunden in den Mittelpunkt stellten. Im Jahr 2013 hatte Verleger Hugo Matthaes die Idee des 8er-Teams entwickelt, in diesem Jahr durften wir nun das große Finale des Jubiläums-Jahrgangs feiern. Zum zweiten Mal nach 2022 im Rahmen der Messe Pferd Bodensee in Friedrichshafen. Angesichts der aktuellen Entwicklung wurde der Ursprungsgedanke noch mehr in den Vordergrund gerückt: Gutes Reiten fordern und fördern. Einer der Gründe, warum wir uns in diesem Jahr bewusst dafür entschieden haben, das Reiten sowie die Ausbildung von Reiter und Pferd in den Mittelpunkt zu stellen. In diesen Zeiten ist es wichtiger denn je, sich für fairen Sport zu positionieren. Die Basis-Ausbildung hat dabei eine immens große Bedeutung.
Das betonten auch die Ausbilder, die in diesem Jahr für das Demo-Training gewonnen werden konnten. „Die Basis-Ausbildung ist mir sehr wichtig, deshalb habe ich auch nicht lange überlegt, ob ich das Training hier übernehme“, sagte Bundestrainer Otto Becker. In den Genuss, vom Bundestrainer unterrichtet zu werden, kamen Moritz Steimle mit seinem Pony Discolo, Felix Mayerfös mit seiner Stute Calida und Leonie Wolff im Sattel von Genial Daneben. Mit In-outs, Stangen und einem Kreuz gestaltete Otto Becker das Aufwärmtraining, bevor es an die ersten Steilsprünge ging. „Solch alltägliche Übungen kann jeder Reiter ins Training einbauen, sie kosten nicht viel Kraft.“ Die Möglichkeit, im Anschluss an die Trainingseinheit Fragen zu stellen, nutzten die Zuschauer intensiv. Schließlich gibt es nicht so oft die Gelegenheit, die Meinung des Bundestrainers zu persönlichen Themen zu hören.
Auch die Ausbilder der beiden anderen Disziplinen Dressur und Springen begeisterten das Publikum und die Teilnehmer. Oliver Oelrich, Schweizer Nationaltrainer der Dressurreiter, absolvierte seine Trainingseinheiten einzeln und konnte den Unterricht so noch individueller auf das jeweilige Paar abstimmen. Den Auftakt machte Martha Temme mit ihrem Pony Designed for you. Angelique Pöttrich hatte ihre Stute Quality Pearl mitgebracht, mit der sie ursprünglich im Parcours unterwegs war. Ein Sturz brachte sie dazu, ins Dressurviereck zu wechseln. Die dritte Reiterin Bettina Fesel hat mit ihrer DSP-Stute Die Räuberin bereits den Einstieg in die Klasse M gemeistert. „Gutes Reiten ist eine Entwicklung“, betonte Oliver Oelrich. Besonders gut gefiel dem Ausbilder, dass im 8er-Team in Baden-Württemberg Reiter aller Altersklassen willkommen sind. „So können wir gutes Reiten in der Breite fördern. Denn wir alle müssen gutes Reiten zeigen.“
Ausbilder Sven Lux, Chefbereiter von Michael Jung, stellte den Teilnehmern einige knifflige Aufgaben, die alle drei mit seiner Unterstützung hervorragend lösten. Ines Hinderer hatte ihre Stute Cuschel mitgebracht, beide sind bereits bis zur Klasse L erfolgreich. Julia Traub und der Hannoveraner Picobello sind seit 2022 im Busch unterwegs und Nadine Schäfers peilt mit ihrer selbst ausgebildeten Icara in diesem Jahr den ersten internationalen Start an. Da ab der Klasse L auch zunehmend technische Aufgaben abgefragt werden, legte Sven Lux den Schwerpunkt auf schräge Linien. „Je kontrollierter der Einsprung ist, umso besser kann der Reiter die Linie halten“, gab Sven Lux sein Wissen an die Reiter weiter. Wertvoll auch sein Hinweis: „Arbeitet die Pferde nach dem Sprung weiter, denn die Rittigkeit kann man immer trainieren.“
So viele Ideen, Trainingstipps und -anreize an einem Tag – eine bessere Grundlage für gutes Reiten kann es kaum geben. Möglich wird dies neben dem Engagement der Ausbilder besonders auch durch die Pferd Bodensee. „Wir sind sehr dankbar, dass wir hier so willkommen sind und diese große Halle zur Verfügung gestellt bekommen“, freute sich Verleger Hugo Matthaes und bedankte sich bei Projektleiterin Jana-Marie Roth. „Wir werden auf jeden Fall wiederkommen.“