WM Herning: Para-Dressurreiter erreichen Minimalziel

Das deutsche Para-Dressurteam hat bei den Weltmeisterschaften in Herning den sechsten Platz belegt. In einem sehr starken Feld ist das eine tolle Leistung, auch wenn es nicht für eine Medaille gereicht hat. Mit dem sechsten Platz qualifiziert sich Deutschland auf direktem Wege für die Paralympics 2024, womit sie ihr Minimalziel der WM erreicht haben. Nachdem sich Anna-Lena Niehues mit Quimbaya, Heidemarie Dresing mit La Boum und Gianna Regenbrecht im Vergleich zum ersten Tag (Einzelwertung) in der Mannschaftswertung steigern konnten, folgte Regine Mispelkamp als letzte Mannschaftsreiterin. Die Berufsreiterin zählt mit ihrem Dunkelfuchs Highlander Delight`s zu den Routiniers und spielten auch am Tag der Mannschaftswertung ihre Routine aus. Auch sie konnten sich noch einmal steigern. So war der Dunkelfuchs etwas konzentrierter, noch besser an den Hilfen der Reiterin sowie etwas frischer. Für ihre Vorstellung erhielt die an Multipler Sklerose erkrankte Pferdewirtschaftsmeisterin 74,214 Prozent, was in ihrer Prüfung Rang vier bedeutete. Die deutsche Mannschaft kam am Schluss auf 221,273 Prozent. Gold ging an das niederländische Team. Schon zu Beginn der WM wurde deutlich, dass mit den Niederländern in der Mannschaftswertung zu rechnen ist. So war es weniger überraschend, dass sie sich schon vor Ende der letzten Prüfung mit 230,225 Prozent über den Titel freuen durften. Für das niederländische Team ist es der zweite Titel nach 2018. Ganz so leicht hatten es die Niederländer jedoch nicht. Denn Gastgeber Dänemark war ihnen sehr dicht auf den Fersen. Besonders dank Tobias Thorning Joergensen und seiner Schimmelstute Jolene Hill, die mit 79,265 Prozent deutlichen Anteil am dänischen Ergebnis von 229,751 Prozent hatten. Auf dem Bronzerang gelang dem Team aus den USA eine kleine Überraschung. So setzten sie sich gegen den Medaillengaranten England durch. Das englische Team ging leer aus und die Mannschaft aus den USA durfte sich über Bronze freuen (225,335).
Nach den tollen Leistungen aus der Mannschaftswertung schafften es alle deutschen Reiterinnen in die finale Kür. Hier zeigten besonders Regine Mispelkamp und Heidemarie Dresing starke Leistungen und verpassten mit Platz vier knapp eine Medaille. Dies minderte jedoch nicht ihre Leistungen. Regine Mispelkamp ritt in Grade V zu sensationellen 77 Prozent, was hinter Michele George mit Best of 8 (82,8 Prozent, Belgien), Frank Hosmar mit Alphaville (80,7 Prozent, Holland) und Sophie Wells mit Don Cara (79,2 Prozent, England) leider „nur“ für den undankbaren vierten Platz reichte. Auch Heidemarie Dresing ritt in Grade II zu starken 73,5 Prozent. Dies reichte, wie bei Regine Mispelkamp, hinter Katrine Kristensen (Dänemark), Lee Pearson (England) und Georgia Wilson (England), ebenso leider nur für den undankbaren vierten Platz. Bei Gianna Regenbrecht lief es heute nicht ganz optimal. Nach einigen Unsicherheiten wurde es im Finale der achte Platz (63,1 Prozent). Auch Anna-Lena Niehues steigerte sich noch einmal und sicherte sich mit 74,4 Prozent einen guten fünften Platz in Grade IV. Alles in allem lieferten die deutschen Para-Dressurreiter tollte Leistungen, steigerten sich im Verlauf der WM und sicherten sich das Ticket für Paris 2024. (msb)