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Sonntag, 19.11.2023

Kevin Staut siegt im Großen Preis von Stuttgart

Foto: S. Lafrentz
Foto: S. Lafrentz

Das große Finale der Stuttgart German Masters hatte es in sich! Acht Paare hatten den entscheidenden Sprung ins Stechen des Weltcup-Springens über 1,60 Meter geschafft. Der Franzose Xavier Boudant legte mit seinem Fuchswallach Brazyl du Mezel gleich zu Beginn als erster Stechteilnehmer die Richtmarke für die kommenden Paare. 42,08 Sekunden sollten letztendlich Rang drei bedeuten. Knapp gescheitert war an dieser Zeit Hans-Dieter Dreher mit seinem erneut bestens aufgelegten Elysium. Im Umlauf hatte der 51-jährige Springreiter drei Mal Glück gehabt, die Stangen klapperten, aber es blieb alles liegen. „Jetzt ist er wach“ grinste Dreher im Anschluss. Vom großartigen Stuttgarter Publikum beflügelt drehte Baden-Württembergs Aushängeschild im Stechen eine hervorragende Runde, die Null stand erneut und die Zeit sollte einen beachtenswerten vierten Platz im Weltcup-Springen von Stuttgart bedeuten. Dreher kann eine tadellose Bilanz von dieser Woche ziehen, erst gestern Abend gewann Dreher mit Cous Cous das Hauptspringen über 1,55 Meter. „Es war ne richtig geile Woche“ freute sich Dreher in der anschließenden Pressekonferenz überglücklich.

Kevin Staut toppte die Zeit seines bis dato noch führenden Landsmannes. Als erster Stechteilnehmer hatte der Franzose im Sattel des zehnjährigen Beau de Laubry Z die Abkürzung durch die Kombi vom vorletzten auf den letzten Sprung gewagt und so entscheidende Zehntel-Sekunden herausgeholt. Staut war dank einer Wildcard am Start, wie er später in der Pressekonferenz erzählte.

Steve Guerdat folgte noch mit seiner Goldstute Dynamix de Belheme. Der Schweizer hatte die zehnjährige Stute nur in diesem Springen eingesetzt. Die Europameister aus Mailand blieben fehlerfrei in beiden Umläufen, platzierten sich letztendlich auf Rang fünf. Diese Kombination im Stuttgarter Parcours zu erleben, war ein wahrer Genuss!

Als letzter Teilnehmer im Stechen hatte es Großbritanniens Shootingstar Harry Charles mit Casquo Blue in der Hand. Als frischgekürter und jüngster German Masters-Sieger aller Zeiten war der 24-Jährige ein heißer Kandidat auf dem Sieg. Den Vorschusslorbeeren wurde Charles mehr als gerecht, auch der gebürtige Nordire blieb erneut null. Die Abkürzung auf der Schlusslinie nahm Harry Charles nicht und doch kam er bis auf wenige Zehntelsekunden an den siegenden Staut heran, so wurde es der Silberrang. „Ich habe es an der Mauer bereits vermasselt und kam ungünstig hin, ich habe mich dann dazu entschlossen den weiteren Weg zu nehmen, auch weil ich weiß, dass Casquo nicht so athletisch ist.“ Zwar ärgerte sich der britische Nationenpreisreiter über den knappen zweiten Platz, doch zufrieden war Charles allemal. „Es gibt nicht viele Turniere, an denen man mehr als einmal gewinnt und oft vorne platziert ist. Ich bin überglücklich!“

Sensationell konnte sich Adrian Schmid in einem weltklasse Feld auf Rang zwölf behaupten. Der Springreiter aus Boll pilotierte seinen hervorragend springenden Chicharito meisterlich durch den Stuttgarter Parcours. Keine Stange fiel, lediglich zwei Zeitfehler kamen auf das Konto des international für die Schweiz startenden Duos. (akb)

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